Ich liebe das Reisen und lerne sehr gerne neue Orte kennen. Wenn mich Leute dann nach den Ferien fragen, ob ich wieder gehen würde, verneine ich meistens. Ich werde dann erstaunt gefragt, ob es mir nicht gefallen habe. Doch! Ich muss einen Ort aber nicht unbedingt zwei Mal besuchen (zu dem ich keinen Bezug habe), weil es noch soooo viel anderes zu entdecken gibt. Nicht so mit Japan! Die 9 Tage im Land der aufgehenden Sonne haben mich neugierig auf mehr gemacht. Vor allem Tokyo ist für mich noch nicht fertig erkundet und muss unbedingt nochmals besucht werden 🙂
2 1/2 Tage in Tokyo. Was unternimmt man da alles? Ich musste mir ein Programm zusammenstellen um das Wichtigste kennenzulernen. Kommt doch mit mir auf die Suche nach dem Food-Himmel, Sightseeing-Spots und Shopping-Ekstasen 😉

Food in Tokyo
Meine Lieben, ich werde euch nun keine Restaurant-Tipps mitteilen, denn Tokyo ist riesig und ebenso die Essensvielfalt. Wir haben IMMER vorzüglich gegessen – von Streetfood bis Fine Dining.
ABER zwei Tipps möchte ich euch trotzdem mitgeben, da ihr diese Spots sowieso besuchen solltet.

Tsukiji fish market  

Der berühmte Fischmarkt von Tokyo ist der grösste der Welt (dort arbeiten ca. 60‘000 Menschen)! Wir haben uns früh morgens auf den Weg gemacht, aber nur den äusseren Teil besucht und uns durch viele der Stände degustiert. Die meiste Zeit wussten wir nicht was wir assen, denn die Markt-Arbeiter können kein Englisch. Mein Mut wurde aber belohnt, ich habe mich echt wie im Food-Himmel gefühlt! In einem der vielen kleinen Sushi-Restaurants habe ich wohl das frischeste Sushi meines Lebens gegessen (wo frischer als hier?!)

Wer an der Thunfisch Auktion dabei sein will, muss früh aus den Federn. Sie lassen nämlich nur 120 Besucher/Zuschauer pro Tag herein. Wir haben diese Auktion nicht besucht, wäre aber sicher spannend gewesen. Erkundigt euch vorgängig über Öffnungszeiten und Ruhetage, die variieren nämlich.


Food Show Tokyo

Diesen Supermarkt im Untergeschoss habe ich durch Zufall entdeckt – direkt beim Shibuya Scramble (wenn man ankommt links vom Ausgang der Shibuya Station). Es ist ein Delikatessen Supermarkt wie etwa der im Zürcher Globus oder KaDeWe in Berlin. Das Essen ist sowas von stylisch und ansehnlich – ich wollte wirklich alles dort probieren. Die Preise sind stolz, aber das was ich probiert habe, war köstlich.

Maid Cafe (ist zwar eher ein Sightseeing-Tipp, aber ihr könnt da Food bestellen)
Einmal solltet ihr ein Maid Cafe besuchen. Das ist so abgespaced, so japanisch, das muss man mal erlebt haben. Das Prinzip eines Maid Cafes: die Kellnerinnen (Maids) sind kostümiert angezogen wie französische Zimmermädchen (ihr wisst schon, das schwarze Kleidchen so mit der kleinen, weissen Schürze und so) – man sieht nichts anrüchiges. Bevor man zu Tische geht, wird einem anhand eines Regelnblattes erklärt was man alles nicht darf: fotografieren, berühren usw. Neben der Konsumation von Speis und Trank muss man auch den Tisch pro Stunde zahlen (waren bei uns glaube ich CHF 7.- pro Std/Pers.). Die Inneneinrichtung ist knallbunt, die japanische Popmusik laut und die Kellerinnen kichern und benehmen sich albern. Mein Bruder war eine Woche nach mir in Tokyo und wir haben zwei total unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Wir haben wohl ein touristisches Maid Cafe erwischt, das Maidreamin an der Hauptstrasse in Akihabara. Ich musste einen Haarreif mit Bunnyohren aufsetzen, mein Mr. Right einen mit Bärenohren LOL. Wenn wir was bestellen wollten, mussten wir „miau miau“ rufen und als die Drinks und das Essen serviert wurden, mussten wir einen Spruch nachsprechen und mit den Händen ein Herz formen (fragt mich nicht was wir da aufsagen mussten :-D) Die Gäste waren hauptsächlich Touristen oder junge, stylische Japaner, die verlegen grinsten, wenn eine Maid mit ihnen sprach. Mein Bruder hat ein Maid Cafe in einer Seitenstrasse besucht und wohl ein authentisches erwischt. Da sassen nur Japaner, sehr einsam wirkende Männer (was ja auch das Zielpublikum eines solchen Cafes ist). Der Gast kann mit einem Maid ein Karten- oder Brettspiel spielen – für das er extra bezahlen muss. Mein Bruder hat einen Mann beobachtet, der sich wie ein Kind gefreut hat, dass er mit einer Maid spielen konnte. Dann war das Spiel fertig und nach einem Blick ins Portemonnaie hat er gemerkt, dass er nicht weiterspielen kann. Dann hat er traurig den Nebentisch beobachtet, bei dem gespielt wurde. Tragisch…

Sightseeing und Shopping
OMG, wo fängt man da an? Diese Stadt ist riesig! Ich habe ein 2-Tagesprogramm zusammengestellt mit Aktivitäten, die geografisch nah beieinander liegen und hätte mich beinahe daran gehalten 😉 Beinahe, denn es war unheimlich heiss und feucht als wir in Tokyo waren, deshalb liess mit der Zeit die Energie nach.

Tag 1
Shibuya Pedestrian Scramble
Das ist die berühmte Kreuzung! Ihr wart nicht in Tokyo, wenn ihr nicht mit all dieser Menschenmasse über die Strasse geht sobald das Lichtsignal auf grün schaltet. Falls ihr Glückt habt, ergattert ihr eines der begehrten Fensterplätze im Starbucks und könnt das Treiben vom 1. Geschoss aus beobachten.

Meiji-Jingu Shrine

Eine sehr weitläufige Anlage (Wald), die enorme Ruhe ausstrahlt trotz den vielen Besuchern. Den Schrein erreicht ihr nach einem ca. 10 minütigen Spaziergang. Daneben gibt es eine Gebetswand, an die ihr eure Wünsche auf Holztafeln anbringen könnt, oder ihr schreibt sie auf ein Blatt Papier und werft Sie in die Urne ein. Diese Blätter werden dann im Schrein ausgestellt. Solche Rituale mache ich immer gerne mit, auch wenn es nicht meine Religion ist.

Harayuku

Das ist ein Quartier in der die Teenie Kultur gelebt wird. Da ich an einem Wochentag dort war, habe ich leider nichts davon gemerkt. An den Wochenenden muss es dort viele Mangagirls und -boys haben. Ein Besuch ist aber auf jeden Fall wert. Ich sag nur Shopping!!

Omotesando

…apropos Shoppen. Das ist DIE Einkaufsstrasse wurde mir gesagt. Da ich in diesen Ferien vor Japan in den USA war, und ich mich dort mit Kleider und Schuhe eingedeckt habe, lag mein Fokus in Japan auf Kosmetik und Elektronik (ein Paradies dafür sag ich euch!). Die Auswahl ist riesig und ausgefallen. Preislich etwa mit der Schweiz vergleichbar. 
Dieser verspiegelte Eingang vom Einkaufszentrum Tokyu Plaza hielt was er versprach! Die Läde da drin sind toppppp! 

 

 Gyoen National Garden
Ein wunderschöner japanischer Garten, der gleich neben unserem Hotel war. Leider haben wir es nicht mehr geschafft den zu besuchen. Vielleicht ihr?
Tag 2
Tsukiji fish market 
Oben im Foodteil beschrieben 😉

Imperial Palace und East Gardens

Für den Kaiserpalast und der weitläufige Garten solltet ihr genügend Zeit einplanen. Wir hätten sogar zwei der begrenzten Tickets für die Palastführung erhalten, aber haben dann doch nicht teilgenommen. Es war unheimlich heiss und die Führung dauert 2 Stunden (man darf nicht früher davonschleichen). Wie ihr so ein Ticket erhält? 1 Stunde vor der Führung werden am Eingang 180 Gratis-Tickets verteilt. Wochentags gibt es täglich zwei Führungen: eine vormittags (sry, weiss die Uhrzeit nicht mehr) und eine um 13.00 Uhr. Ob es sich lohnt kann ich euch nicht sagen. Die Anlage sieht jedenfalls sehr schön und wirklich majestätisch aus. Der weitläufige Garten empfehle ich euch nur, wenn ihr genügend Zeit habt und mal die Stille in der Grossstadt erleben wollt.

Sensō-ji

Das ist Tokyos ältester buddhistischer Tempel (Eintritt gratis). Leider haben wir es nicht mehr dorthin geschafft, sollte aber weit oben auf eurer to do Liste stehen 😉 Sie steht jedenfalls bei meiner nächsten Tokyo-Reise weit oben.

Akihabara

Achtung, wenn ihr dieses Quartier besucht erklärt ihr euch einverstanden eine andere Welt zu betreten 😉 Die Welt besteht aus Animé, Elektronik, Spielhallen, Karaoke, Maid Cafes und und und! Der Inbegriff von crazy! Aber sowas von im Positiven gemeint 😀 Dieses Quartier ist ein absolutes MUSS in Tokyo! Falls ihr Kameras, Handy-Zubehör, Kopfhörer und weitere Elektronik kaufen wollt, dann seid ihr in diesem Quartier genau richtig! Ein Freund von mir hat dieses Foto geschossen: Super Marios in Go-Karts auf Akihabaras Strassen! Wie cool ist das denn bitte!? Kann hier gemietet werden 😀


Tag 3

(war zugleich wieder Abflugtag, darum gab es da ein reduziertes Programm)

Tokyo Metropolitan Government Building

Eine weitere Gratis-Aktivität. Beide Gebäude (Nord und Süd) haben eine Aussichtsplattform im 45. Geschoss. Wir waren im Nord-Gebäude, von wo aus man bei klarer Sicht sogar den Mount Fuji sehen kann! Von dort oben habt ihr eine tolle Aussicht auf Tokyo – und müsst im Gegensatz zu anderen Plattformen nichts bezahlen 😉

 

Shopping-Tipp

Eben, mein Bro war ja 1 Woche nach mir in Tokyo (er hat 36 Stunden vor Abflug gebucht – passt zur Craziness von Japan, oder? :-D). Jedenfalls hat er shoppingmässig etwas entdeckt, das mir leider nicht aufgefallen ist (oder zum Glück?!). Es wimmelt vor High End Marken Second Hand Läden in Tokyo (Shinjuku und Shibuya). In der Schweiz würde ich nicht Second Hand kaufen, aber in Japan lohnt es sich wirklich. Die Preise sind markant tiefer als bei uns und es sind keine Fälschungen! Zum Glück gibt es Facetime, so konnte ich meine Chanel-Tasche aussuchen, die mir mein Bro dann nach Hause brachte 😉 Sie war natürlich immer noch teuer, aber günstiger als Schweizer Second Hand! Nicht zuletzt ein weiterer Grund für mich wieder nach Tokyo zu reisen! 😉 Hier kriegt ihr übrigens eure ORIGINAL Birkin Bag ohne Wartezeit 😉

 

Ich könnte schon morgen wieder nach Japan fliegen! Die Leute, das Essen, die Shoppingmöglichkeiten, die Sauberkeit, die Ausgeflipptheit – ich habe mich schlagartig in das Land verliebt! Und ihr? Wart ihr schon mal dort, oder steht eine Reise nach Japan auf eurer To Do List? Im Japan-Blogpost Teil 3 geht es dann nach Kyoto <3